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JAGDSYMPOSIUM

Jagdsymposium im Zeichen von Wissenschaft & Forschung

Die Esterhazy Betriebe luden am 27. April 2017 zum Jagdsymposium in das Kalandahaus beim Weingut Esterhazy in Trausdorf. Rund 200 Teilnehmer, darunter viele Jäger, Behördenvertreter, Funktionäre, sowie Vertreter aus dem Wissenschafts- und Forschungsbereich fanden sich ein, um über die aktuellsten Ergebnisse aus den langjährigen Kooperationsprojekten von Esterhazy mit dem Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Veterinärmedizinischen Universität Wien informiert zu werden.

Seit jeher ist es unser Ziel, die Jagd mit unseren Partnern zu leben und gemeinsam weiterzuentwickeln. Deshalb freut es mich besonders, konkrete wissenschaftliche Ergebnisse für die Praxis präsentieren zu können“, begrüßte DI Matthias Grün, Direktor Forst- und Naturmanagement bei Esterhazy, die Anwesenden. Er berichtete einleitend über das vergangene Jagdjahr, aktuelle Themen und appellierte an die notwendige Gesamtsicht der Vielfalt der Jagd und den notwendigen Einklang von Ökosystemen, Arten und Populationen sowie deren genetischer Vielfalt. Insbesondere für diese Gesamtsicht und den aktiven Einsatz zur Förderung der Biodiversität wurde Esterhazy als einer der ersten Betriebe Österreichs erst kürzlich mit dem internationalen „wildlife estates label“ ausgezeichnet. Der Nutzung des hochwertigen und gesunden Lebensmittels Wildpret kommt dabei höchste Bedeutung zu; sie ist dabei stets Grundlage nachhaltiger Jagdausübung. 2016 wurden in den Esterhazy Revieren beispielsweise rund 85.000 kg Wildpret gewonnen. Dieses wird über die Marke PANNATURA, als Frischfleisch oder als veredeltes Produkt, wie Pasteten, Würste oder Schinken, regional an Gastronomie und viele Direktabnehmer regional vermarktet.

Frau Drin. Anna Kübber-Heiss, Assistenzprofessorin am FIWI in Wien, führte mit ihrem Ergebnisbericht der freiwillig bei Esterhazy durchgeführten pathologischen Untersuchungen, die wichtigsten vorkommenden Wildkrankheiten vor Augen. „Seit rund 20 Jahren werden uns Probennahmen von Wildtieren aus Esterhazy Jagdrevieren zur Verfügung gestellt und am Institut untersucht. Monitoringmaßnahmen helfen Probleme rechtzeitig zu erkennen. Gerade diese Voraussicht zeichnet Esterhazy als Leitbetrieb aus“, so Drin. Anna Kübber-Heiss.

Beispielsweise wird in Eigeninitiative der für den Menschen oft tödliche Fuchsbandwurm thematisiert, welcher durch die stark zunehmende Verbreitung aktueller denn je ist. Gab es in Österreich bis 2010 jährlich lediglich ein bis zwei Fälle, konnte 2015 mit erstmals 15 Fällen die bislang höchste Anzahl an Erkrankungen bei Menschen festgestellt werden. Bundesländerabhängig sind offenbar bis zu einem Drittel der Füchse mit dem Fuchsbandwurm befallen. Esterhazy nahm diese Entwicklung zum Anlass und fertigte dazu einen „Fuchsbandwurm-Informationsfolder“ an, um Jäger, aber ebenso alle anderen Naturnutzer hinreichend über die Gefahren zu informieren und konkrete Handlungsempfehlungen zu geben. Der Folder steht hier zum kostenlosen Download bereit: Folder Fuchsbandwurm

Dr. Sebastian Vetter von der Veterinärmedizinischen Universität Wien präsentierte mit seinem Vortrag „Neues vom Schwarzwild“ interessante Forschungsergebnisse hinsichtlich dem offensichtlich durch den Klimawandel zusätzlich begünstigtem Wachstum der Schwarzwildpopulationen, die ebenfalls auf umfangreichen Erhebungen in den Esterhazy Revieren basieren. So verblüffte er viele Teilnehmer beispielsweise mit der Aussage, dass „scheue Mütter für den Nachwuchs bessere Mütter“ zu sein scheinen, oder aber mit der Feststellung, dass die Reproduktion bereits maßgeblich vom Körpergewicht im Frischlingsalter beeinflusst wird.